Musiktherapie für pflegebedürftige Menschen

 

Seit mehr als zwanzig Jahren biete ich Musiktherapie in Pflegeeinrichtungen und im ambulanten Setting an und erlebe immer wieder, wie kraftvoll und positiv sich die therapeutische Arbeit mit Musik auswirkt.

 

Im Pflegeheim gibt es neben den Einzelkontakten auch Gruppenangebote.

 

In der Gruppenmusiktherapie haben ältere Menschen die Möglichkeit, über die Musik in Kontakt miteinander zu kommen, der ihnen ansonsten mitunter schwerfällt. Positive Erinnerungen und auch der Austausch über schwere Zeiten, die eine Generation verbindet, bewirken oftmals eine Aktivierung der Lebensenergie, oft auch der Freude. Gemeinsames Singen bekannter Lieder, die die Teilnehmenden oft noch auswendig können, stärken das Gefühl, noch etwas zu können und zu erinnern. Positive Erlebnisse, die mit Musik verbunden sind, wie zum Beispiel das Tanzen in früheren Jahren, leben durch das Hören dieser Musik wieder auf. Die älteren Menschen fangen oftmals an zu erzählen und sich im Rhythmus zur Musik zu bewegen. Auch Tränen und ernste Gespräche gehören manchmal dazu und bewirken oftmals eine Erleichterung im Menschen, der endlich über seine Traurigkeit spricht.

 

Die musiktherapeutischen Einzelkontakte finden für Menschen statt, die aufgrund ihrer schweren körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht an anderen Veranstaltungen teilnehmen oder ihre Wohnung nicht mehr verlassen können.

 

Sie sind besonders betroffen von sozialer Isolation, Einschränkung in der Kommunikation, drohendem Identitätsverlust und räumlicher und zeitlicher Desorientierung.

 

Die Musiktherapie stellt für diese Menschen eine besondere Möglichkeit dar, in Kontakt und Beziehung zu treten und einen Ausdruck für ihre Gefühle zu finden bzw. zu erfahren.

 

Musik trägt maßgeblich zur Erinnerungsförderung und Identitätsstiftung bei. Sie liefert Strukturierung und Orientierung und dient der Aktivierung bzw. Stabilisierung emotionaler Bewegung, sie ermöglicht ein gemeinschaftliches Erleben.

 

Musik dient auch als nonverbales Kommunikationsmittel für Menschen, die nicht mehr sprechen können. Durch das Aufgreifen und Synchronisieren von Atemrhythmus und Körperklängen nach vorheriger Affektabstimmung entsteht ein Dialog.

 

Für die Musiktherapie besuche ich die Bewohnerinnen und Bewohner auf ihrem Zimmer. Die meisten können sich kaum oder gar nicht mehr sprachlich äußern und sind stark eingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit. Dazu gehören zum Beispiel demenziell Erkrankte im fortgeschrittenen Stadium, Hochbetagte, Schlaganfallpatienten und schädelhirnverletzte Menschen.

 

Nach einer Zeit des Ankommens und Wahrnehmens des Patienten sage ich beispielsweise, wie ich denjenigen in diesem Moment wahrnehme, z.B. entspannt, aufgeregt oder traurig. Oder ich beziehe mich auf den jeweiligen Tag, die Jahreszeit, das Wetter, die Atmosphäre im Zimmer o.ä. Je nachdem, wie der oder die BewohnerIn reagiert, gestalte ich den nächsten Schritt. Es kann eine biographierelevante Musik zum Einsatz kommen oder ein Lied, das zur Jahreszeit und Stimmung passt. Verschiedene Instrumente und die Stimme setze ich ein, um zu improvisieren. Dabei kann ich mein Gegenüber sehr individuell einbeziehen oder sogar die „Führung“ übernehmen lassen, indem ich mich am Atemrhythmus oder an seinen Stimmgeräuschen orientiere und darauf mit meinen Klängen antworte. So entsteht ein Dialog, in dem sich ein Mensch, der kaum aus eigener Initiative heraus Kontakt aufnehmen und seinen Alltag aktiv gestalten kann, Selbstwirksamkeit erfährt.

 

 

Wenn Sie mehr Informationen wünschen oder für Ihre Pflegeeinrichtung oder Ihren Angehörigen ein musiktherapeutisches Angebot suchen, melden Sie sich gern!

Kontakt

Alexandra Schäfer

Dipl.Musiktherapeutin DmtG

Heilpraktikerin für Psychotherapie 

E-Mail: alexandraschaefer(at)posteo.de


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Zusatzqualifikationen

Dipl.Yogalehrerin BDY/EYU

Marte Meo Colleague Trainerin

Kräuterkundigenausbildung


Mitgliedschaften

Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft

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